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Schwere Beine können unterschiedlichen Ursachen haben, von Venenschwäche über Krampfadern bis hin zum Lipödem. Die verschiedenen Krankheitsbilder haben wir Ihnen in den vorangegangenen Beiträgen unserer Blogreihe vorgestellt.
Bevor Sie etwas gegen Ihre Beschwerden unternehmen, klären Sie daher die Ursache gemeinsam mit Ihrem Arzt ab. Nur wenn zugrundeliegende Erkrankungen richtig diagnostiziert werden, kann Therapie und Selbsthilfe wirken.
Zusätzlich zu den vom Arzt verschriebenen Maßnahmen können Sie selbst im Alltag dazu beitragen, Ihre Beschwerden zu lindern.
Kompressionsstrümpfe
Kompression ist dann sinnvoll, wenn Venen-, Lymph- oder Lipödem-Erkrankungen hinter den Symptomen stecken. Die Behandlung erfolgt durch Kompressionsverbände oder sogenannte Zweizug-Kompressionsstrümpfe. Diese drücken von außen auf die Venen, stabilisieren sie und verringern ihren Durchmesser. Ziel ist, dass die Venenklappen korrekt schließen können.
Kompressionsstrümpfe gibt es in verschiedenen Klassen (leicht bis kräftig), die je nach Höhe des Drucks unterschieden werden. Welche Kompressionsklasse die richtige für Sie ist, klären Sie am besten mit Ihrem Arzt. Damit die Therapie wirkt, müssen die Strümpfe konsequent getragen werden.
Noch ein Tipp: Legen Sie Ihre Beine rund 20 Minuten vor dem Anlegen der Strümpfe mithilfe eines Venenkissens hoch. Dies verstärkt den Effekt der Kompression.
Sport und Gymnastik
Sport tut schweren Beinen gut. Insbesondere bei Venenerkrankungen können Sportarten, welche die Beinmuskeln stärken, helfen. Die Kontraktion der Muskulatur stimuliert die Muskelpumpe. Diese hält die Venen stabil und übt Druck von außen aus, sodass die Venenklappen richtig funktionieren können.
Besonders eignen sich Sportarten, die unter Wasser ausgeführt werden, wie Schwimmen oder Aquafitness. Der Wasserdruck wirkt sich dabei positiv auf die Venen aus. Aber auch außerhalb des Wassers macht Bewegung Sinn. Wandern, Laufen, Tanzen, Ausdauersport können Ihre Beine stärken.
In Ihren Alltag können Sie darüber hinaus Gymnastikübungen einbauen, mit denen Sie Ihre Venen zwischendurch entlasten. Jede Übung sollte ca. 10 bis 15 mal wiederholt werden, mit ein bis zwei weiteren Durchgängen nach einer kurzen Pause:
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Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und senken Sie die Füße wieder ab.
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Stellen Sie sich hin und heben die Zehen eines Fußes, bis Sie auf der Ferse stehen. Senken Sie ihn anschließend wieder ab.
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Setzen Sie sich auf einen Stuhl und führen Tretbewegungen mit den Beinen aus, wie beim Radfahren. Halten Sie sich dabei am Stuhl fest.
Kalte Duschen
Kaltes Wasser kann dabei helfen, geschwollenen Beinen Linderung zu verschaffen, insbesondere an heißen Tagen oder nach längerem Stehen. Durch die Kälte des Wassers ziehen sich Ihre Venen zusammen. Duschen Sie Ihre Beine dazu zum Beispiel morgens mehrere Minuten lang ab. Beginnen Sie außen an den Füßen und bewegen dann den Wasserstrahl in Richtung Ihrer Knie und Oberschenkel. Anschließend bewegen Sie den Duschstrahl von oben nach unten an der Innenseite der Beine entlang. Duschen Sie auch Ihre Fußsohlen mit kaltem Wasser ab.
Venenkissen
Venenleiden, Wasser in den Beinen, Thrombosevorbeugung: Venenkissen sind vielseitig einsetzbar. Das Prinzip: Ihre Beine werden angehoben. Dank der Schwerkraft wird der Blutfluss in den Venen beschleunigt. Der Druck reduziert sich. Dadurch verringert sich der Durchmesser der Venen, die Venenklappen können richtig schließen. Flüssigkeit, die ins Gewebe gesickert ist, kann leichter abfließen. Legen Sie Ihre Beine rund 30 Minuten lang und nach Möglichkeit nicht länger als zwei Stunden auf das Kissen. Venenkissen können übrigens auch prophylaktisch eingesetzt werden!
Wie Sie Ihr Venenkissen richtig anwenden und was es zu beachten gibt, erklären wir Ihnen im nächsten Beitrag dieser Blogreihe.